Freitag, 21. Juni 2013

Freunde

Neulich waren die Freundinnen vom Rehlein zu Besuch. Beziehungsweise meine Freundinnen mit ihren Töchtern. Das daraus mal eine Freundschaft unter Kindern wird, stand für uns schon in der Schwangerschaft fest. Wäre das Rehlein ein kleiner Bock geworden, hätte er sich eben in eins der wunderschönen Mädchen meiner Freundinnen verliebt! Hätten sie einen Jungen bekommen, wäre dies der Märchenprinz für mein Rehlein geworden! Jetzt ist allen Müttern klar, das wird eine super Mädchenclique. Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, gab es da auch Kinder, die durch die Freundschaft ihrer Eltern zu meinen Freunden und Freundinnen geworden. Einige wenige kann ich jetzt nach 32 Jahren noch dazu zählen. Es scheint also nicht verkehrt zu sein, wenn man den Freundeskreis der Babys sorgsam auswählt und liebevoll pflegt. Wünscht man sich und seinem Kind doch Kontakte, die man selber mag und was noch fast wichtiger ist, dessen Eltern man toll findet! So sind dann alle kommenden Geburtstagspartys (zumindestens die ersten) auch für die Mamas ein Gewinn.
So kam es, dass ich bei dem letzten Zusammentreffen mit großer Freunde beobachtete, wie eine der "Freundinnentöchter" und mein Rehlein abwechselnd einige Spielsachen tauschten. In dem Alter entsteht zwar noch kein gemeinsames Spiel, doch in meinen Augen sah es fast danach aus. Wunschgedanke eben. Ich mag die Eltern UND das Kind. Gott sei dank! Ich stelle mir gerade vor, wie es wohl wäre, wenn eine meiner Freundinnen eines dieser Kinder hätten, die man nicht so dolle findet. Kommt ja vor. Hat es alles schon gegeben. Halte ich aber in meinem Freundeskreis eher für unwahrscheinlich. Tolle Eltern = tolle Kinder. In den meisten Fällen ist es so zu beobachten.
Doch es wird der Zeitpunkt kommen, an dem sich das Rehlein seine Freunde selber aussucht, ohne auf unsere Vorstellungen Rücksicht zu nehmen. Und ich nehme mir strengstens vor, mich nicht einzumischen. Außer natürlich es besteht ein Grund zur Sorge...wie z.B. ein total bescheuerter Musikgeschmack oder ein Klamottenstil, der die berufliche Zukunft meines Kindes ensthaft hefährden könnte. Doch so gerissen, wie ich bin, werde ich einfach dem Platzhirsch dieses Thema überlassen. Schließlich übernehme ich jetzt viele wichtige Entscheidungen, die zu Wutausbrüchen des Rehleins führen und die muss ich ja auch aushalten. Ich bin der Meinung, da kann er ruhig der " Bad Cop" sein, der in 16 Jahren (wahrscheinlich auch ein Wunschgedanke, dass es so lange dauert) die Jungs vor dem Fenster vertreibt und mit ihr über den Zeitpunkt des Nachhausekommens disskutiert.  
Bis dahin genießen wir die Möglichkeiten, die wir als Eltern haben und bieten ihr die besten Freunde und Freundschaften, die wir uns eben vorstellen können. Und es wäre doch gelacht, wenn davon nicht wenigstens eine ewig hält!



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen